Lektion 1 – Bildkomposition
8. August 2008 von admin
Was erwartet sie in Lektion 1 des Fotokurses?
In der ersten Lektion geht es um die kreative Bildgestaltung oder Bildkomposition. Wir haben es alle schon einmal selbst erfahren: Wir sehen ein Foto und denken unmittelbar „Wow – was für ein tolles Bild!“ Ein gutes Bild erkennt man, aber wissen sie auch, warum es ein gutes Bild ist? Hier erfahren sie es. Unweigerlich damit verbunden ist die Frage nach dem Unterschied zwischen Schnappschüssen und großartigen Fotos. Dieser Frage gehen wir ebenfalls in dieser Lektion nach.
Nautilus
Harmonie ist doch nur Mathematik
Keine Sorge, ich werde hier jetzt keinen trockenen Exkurs über Zahlen und Formeln einlegen, doch gibt es einen Mathematiker, welcher im Mittelalter lebte und dessen Wissen auch für sie hochinteressant sein dürfte.
Den Zahlenmeister, den ich meine, hieß Fibonacci und er brachte uns „Goldene Zeiten“. Denn er stellte eine Zahlenfolge auf (3, 5, 8, 13, 21, 34, 55 usw.), bei der sich Aufteilungsverhältnisse ergeben, die der Mensch meist als harmonisch empfindet. Anders ausgedrückt: Der Mensch empfindet die Aufteilung einer Fläche oder Strecke im Verhältnis von etwa 3:5, 5:8, 8:13 usw. als besonders harmonisch.
Diese Erkenntnis nutzten schon Renaissance-Maler für ihre Werke und der „Goldene Schnitt“ entstand als abgeleitete Regel. In Gemälden legten Künstler den wichtigsten Blickpunkt daher dorthin, wo sich die Teilungsachsen des Goldenen Schnitts überkreuzen.
Seitenverhältnisse
Ist das nicht irre? Eine Gesetzmäßigkeit für Harmonie! Dass kann kein Zufall sein, oder? In der Natur finden sich viele Beispiele für dieses harmonische Verhältnis, wie z.B. auch die Windungen einer Nautilus oder sie selbst. Die Verhältnisse der Strecken Scheitel-Bauchnabel und Nabel-Fußsohle (sollten) dem Goldenen Schnitt folgen. Tun sie es nicht, nun ja, dann empfinden andere Menschen das als weniger, tja, ästhetisch …
Nautilusgeometrie
Selbst Psychologen haben den Goldenen Schnitt für sich entdeckt und stellten fest, dass der Mensch Gesichter von anderen Menschen als besonders hübsch empfindet, wenn deren Geometrie (Augenabstand, Nase-Mund-Verhältnis etc.) dem Prinzip des Goldenen Schnitts entspricht. Im Zusammenhang mit der Schönheitschirurgie erhält Goldener Schnitt auch gleich eine ganz andere Bedeutung …
Zerteilen sie ihr Bild
Die meisten ausdrucksstarken Fotos haben daher ihre Hauptelemente an ganz bestimmten Stellen innerhalb des Bildformats (Rahmen) platziert. Sobald sie beginnen darüber nachzudenken, wo sie ein Objekt innerhalb ihres Sucherrahmens positionieren wollen, haben sie mit dem Komponieren des Bildes begonnen. Es ist dabei egal, ob sie wie der japanische Maler Hokusai oder der aus Holland stammende van Gogh mit Farben und Pinsel malen oder zu ihrer Kamera greifen.
Bevor sie nun aber mit einem Taschenrechner bewaffnet losziehen und umständlich ihre Komposition errechnen wollen, stelle ich ihnen die Alltagsvariante des Goldenen Schnitts vor.
Nehmen sie dazu einfach ihr Bildformat und teilen es sowohl in der horizontalen, als auch in der vertikalen in Drittel auf. Sie erhalten so vier Schnittpunkte, an denen sie sich in Zukunft orientieren können. Auch für die alten Meister funktioniert diese Aufteilung.
Hokusai: Welle
van Gogh: Aussäer
Bei einigen Kameras kann man sich sogar eine Aufteilung in Form von Gitterlinien im Sucher anzeigen lassen. Oftmals ist es eine Individualfunktion der Kamera und kann nach Belieben aus- bzw. angeschaltet werden. Wirklich sehr praktisch wenn man es hat.
Um diese Methode der Objektplatzierung für sich optimal zu nutzen, ist es erforderlich, dass Sie lernen Ihr Motiv in Linien zu betrachten. Oftmals sind solche Linien, wie bei einem Horizont, offensichtlich. Manchmal sind diese Linien aber nicht so offensichtlich.
Ich habe mal von einer Methode, um „unsichtbare Linien“ zu erkennen, gelesen und da ich diese ziemlich gut finde, stelle ich sie kurz vor. Kneifen sie bei der Betrachtung eines Motivs einmal die Augen soweit zusammen, bis sie es nur noch schemenhaft erkennen. Durch die Unschärfe verschwimmt das Bild und Schatten und Umrisse treten in den Vordergrund.
Drittelraster
Waldbeeren: mittig, dezentral
Draufhalten oder Fotografieren
Schon alleine das bewusste Komponieren eines Bildes unterscheidet den Schnappschuss von einem guten Foto. Wobei ich jetzt nicht das spontane Knipsen mit Kompaktkameras verteufeln möchte, denn auch diese Variante hat durchaus ihren Reiz.
Aber ein gutes Foto ist ein technisch anspruchsvolles Dokumentieren eines Objekts. Um ein großartiges Foto zu schaffen, gestalten Sie Ihr Bild so, dass das Wesentliche in den Vordergrund rückt und somit die Aussage, die sie mit ihrem Foto treffen möchten.
Als nächstes muss die Belichtung noch stimmen (dazu kommen wir noch in einer der anderen Lektionen), um ein ganz bestimmtes Gefühl zu vermitteln.
Mit einer einfachen Schnappschusskamera ist diesem Anspruch nicht mehr gerecht zu werden. Für die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten benötigt man schon die verschiedenen Objektive und eine Kamera, die Sie entscheiden lässt, was Sie jetzt z.B. für eine Blende einstellen wollen.
Es gibt eine Anzahl von Dingen, die der Schnappschussfotograf am Anfang sich aneignen muss, um den Wechsel zum ernsthaften (keine Angst, auch als solcher hat man Spaß) Fotografen zu schaffen. Und für etwas, das es Wert ist zu erreichen, investiert man auch gerne Zeit und Anstrengung, denn dessen bedarf es schon.
Weiße Rosen: Schnappschuss vs. Fotografie
Jesusstatue: Schnappschuss vs. Fotografie
Schlechte Bilder sind nicht zu retten
Eine letzte Überlegung noch zu dem, wie ich finde, was einen guten Fotografen auszeichnet. Die Kamera- bzw. Softwarehersteller wollen einen glauben lassen, dass durch die digitalen Möglichkeiten jeder in der Lage ist, atemberaubende Fotos zu schießen. Die Belichtung stimmt nicht? Kein Problem, denn an meinem Rechner kann ich das korrigieren. Der Bildausschnitt muss angepasst werden? Dafür gibt es doch das Freistellungswerkzeug!
Im Ernst, wo wollen sie die Zeit eher verbringen? Vor dem Rechner oder hinter der Kamera? Ich, für meinen Teil, stehe lieber draußen oder zumindest im Studio mit meiner Kamera und fotografiere. Das macht mir wesentlich mehr Spaß.
Es mag vielleicht mal vorkommen, dass man ein oder zwei Bilder nachbearbeiten möchte, aber doch nicht ständig. Der gute Fotograf hat das auch nicht nötig, denn hier stimmt schon alles und um eine Profifotografin zu zitieren: „Entweder ist ein Foto gelungen oder nicht. Ein schlechtes Bild lässt sich auch durch Tricks und Manipulationen nicht retten.“
Jetzt Sie! – Aufgaben
Machen sie zwei Fotos von ein und den selbem Motiv. Für das erste Foto brauchen Sie sich keine Zeit zu lassen und es kann auch freihändig gemacht werden. Für das zweite Foto allerdings lassen Sie sich Zeit und berücksichtigen die Hinweise zum Bildaufbau und wo das Hauptmotiv platziert werden sollte. Erklären Sie, warum Sie sich für den endgültigen Bildaufbau entschieden haben.
Heey!!!!!
Ich bin die opfie !!!
ich bin 10 und ich leite eine kleine AG. die Makrofotos macht!<11
hir im fotokurs hab ich richtig gelernt wie mann gute Makrofotos macht!!!!
deris soooooooooooooooooooooooo geil !!!!
geiler gehts nett!!!
ich empfehle ihm jedem der das lernen will
Wir sind schon so weit(der fotokurs)das wir die ganzen lektionen hier fast auswendig können.
dieses forum bringt einen echt weiter!!!!
ich bin sehr froh das es dieses forum ibt und empfehle es immernoch jedem anfänger!!!!
LG:
opfie(sophie s.)
DANKE DAS EUCH GIBT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Finde Openfoto.de und deren Inhalte echt super! muss nur beim aktuellen Beitrag wiedersprechen. Ein schlechtes Foto (schlechte Bildkomposition, ungewollte Unschärfe etc.) kann man sicher nicht retten. Jedoch gehören gewisse Korrekturen (Belichtung/Farbe/Kontrast/Tonwerte) – vorallem beim Fotografieren im RAW Format heute im digitalen Zeitalter zum guten Ton und einiges lässt sich im Raw Konverter verlusstfrei verbessern… MFG, Robert
Die ersten 3 Kapitel habe ich mir gerade durchgelesen und muss für mich feststellen, dass ich diesen Workshop konsequent abarbeiten werde. Super Leistung und dafür großes Lob an das OPENFOTO.de Team. Danke.
Super,
wollte gerne an mir arbeiten und habe GENAU so einen Fotokurs gesucht! 🙂 Mit praktischen Aufgaben am Schluss, gut erklärt… super! Aufauf ins Abenteuer.
Vielen Dank!
hallo und tausend Dank. Ich habe bis zu Kapital 8 gelesen, habe aber noch nicht alles verstanden und werde vieles noch einmal überlesen müssen.
Immerhin habe ich bei meiner kleinen Kamera schon das Gitter gefunden ;D
Und ich werde versuchen, Ihre Vorschläge für ein gute Bildkomposition zu beherzigen.
Echt cool die Seite 🙂
Hallo.
Bin echt begeistert von der Qualität und dem Aufbau des Kurses.
Man lernt wirklich sehr viel!!!
Habe den gleichen Kurs bei : http://www.rahmenversand.com/fotokurs
gefunden.
Falls es nihct zu euch gehört und die das ohne zustimmung verweden…
Weiter so! Der Kurs ist einfach toll!!!
Ja, das ist richtig so. Vielen Dank und viel Spaß!
Hey,
ich hab diese Seite in der Schule kennengelernt, wo ich jetzt eine praktische Arbeit über Makrofotografie abgeben muss!!! Diese Seite hilft echt gut dabei!!!!!
MFG
Toller Kurs. Es werden Hintergründe und Zusammenhänge sehr gut erklärt und ein Anfänger ( wie ich ) kann recht schnell wesendlich bessere Fotos machen.
Danke.
MFG
Echt klasse erklärt. Hier lernt man wirklich etwas übers Fotografieren. Danke und weiter so.
Wer sich ernsthaft mit Bildkomposition auseinandersetzen will, sollte der Drittelregel nicht die Beachtung schenken, die sie angeblich verdient. Es gibt keinen schnellen und kurzen Weg zu guter Bildkomposition, so wie das bzgl. der Drittelregel immer suggeriert wird.
Eine viel bessere Alternative – ausdrücklich auch für Anfänger – ist die Dynamische Symmetrie. Sie ist genau so leicht zu erlernen und bietet viel weitergehende Möglichkeiten.
Wenn man dann noch einige Design-Grundlagen z.B. mit Hilfe der Gestalt-Theorie erlernt, ist man schon gut gerüstet.
Hier ein Link zu einer Artikelserie zu beiden Themen: https://frank.tegtmeyer.net/artikel-serie-zu-bildkomposition/
Frank